Die Bezirkshauptmannschaft St. Veit/Glan fragt die Montanbehörde Süd in Leoben, ob der geplante Neupersteinbruch in Unterpassering im öffentlichen Interesse steht. Die nun eingelangte Antwort der Bergleute überrascht vollkommen.
In der Causa „Neupersteinbruch Unterpassering“ richten sich derzeit alle Augen auf die Bezirkshauptmannschaft (BH) St. Veit/Glan. Wie wird die Behörde entscheiden? Wird sie das Wahnsinnsprojekt begraben? Oder wird Sie der Firma Dolomit Eberstein einen Freibrief ausstellen?
Nun muss man wissen, dass bei diesem Projekt, das offiziell „Dolomitabbau Gurkerhube“ heißt, eine Clique am Werk ist. – Clique? Das ist laut Definition von Oxford Languages ein Kreis von Freunden oder Bekannten, die gemeinsam etwas unternehmen. Nichts Verwerfliches also, Netzwerken ist gefragt, ob beruflich oder privat.
Interessant ist aber, dass die Dreier-Clique, die wir meinen, Gemeinsames im Lions Club St. Veit/Glan unternimmt.
„Dolomitabbau Gurkerhube“-Trio bei den Lions St. Veit/Glan
Auf der Mitgliederliste des Lions Clubs St. Veit/Glan findet sich zunächst einmal vom Ebersteiner Dolomit-Imperium Firmeneigentümer Gerold Neuper. Der Herr Kommerzialrat ist der Mastermind des Plans, das Europaschutzgebiet zu beschädigen und den LKW-Verkehr durch unsere Ortschaften weiter massiv ansteigen zu lassen.
Des Weiteren sehen wir Dipl.-Ing. Markus Rudolf Moser, der von Dolomit Eberstein finanziert wird. Als Projektant soll er den geplanten Neupersteinbruch Unterpassering bei der Behörde durchboxen.
Der Dritte im Bunde ist, da schau her, Dr. Arno Kampl von der BH St. Veit/Glan, seines Zeichens Leiter des Bereiches 2 Gewerberecht und Sicherheitswesen. Kampl ist jener Beamte, der Dolomit Eberstein demnächst den Bescheid über den geplanten Neupersteinbruch Unterpassering ausstellen wird; der also darüber befinden wird, ob der Daumen nieder oder hoch geht für die Neuerrichtung und den Betrieb des unsäglichen Projektes.
Diese drei Herren sitzen also in diesem ehrenwehrten Club, der Gutes tut, zusammen. Passt, soll so sein, denn sie tauschen sich bei ihren gemeinsamen Meetings, Unternehmungen und Charity-Kollekten nur über private Angelegenheiten aus. Davon sind wir überzeugt. Felsenfest!
Bergleute sagen vollkommen überraschend „Ja"
Noch viel bemerkenswerter als die Lions-Connection ist freilich folgender Umstand:
Die BH St. Veit/Glan, genauer Dr. Arno Kampl, stellte im Juni 2024 trotz oder besser gesagt wegen zweier negativer Gutachten des Landes Kärnten (Raumordnung und Naturschutz) eine Anfrage an die Montanbehörde Süd in Leoben. Kampls Frage lautete, ob der höchst umstrittene geplante Neupersteinbruch in Unterpassering in der angesuchten Größe von 2,3 Hektar im öffentlichem Interesse steht.
Die Antwort der Montanbehörde-Leute, deren große Leidenschaft naturgemäß dem Bergbau gilt und die mit Unternehmen wie Dolomit Eberstein kein einziges gemeinsames Interesse verbindet, lautete vollkommen überraschend „Ja“. Noch dazu „im überwiegenden Maße“, fügten sie in ihrem Beifall hinzu.
Stehen IV und WK Gewehr bei Fuß?
Das könnte Schule machen. Denn vermutlich wird jetzt eine Stellungnahme zum öffentlichen Interesse aus der Industriellenvereinigung (IV) folgen, konkret vom Verband der Stein- und keramischen Industrie. Die Wirtschaftskammer (WK) böte sich bestimmt ebenfalls gerne an. Für eine vollkommen überraschende Stellungnahme.
Nur gut zu wissen, dass IV und WK die beiden Interessenvertretungen der Firma Dolomit Eberstein Neuper GmbH sind. An beide Lobbying-Einrichtungen zahlt Herr Neuper mit seinem Unternehmen jährlich hohe Mitgliedsbeiträge. IV und WK wären daher bestimmt ideale Gutachter in Bezug auf den geplanten Neupersteinbruch in Unterpassering. Denn sie sind hinsichtlich Dolomit Eberstein a) neutral, b) unabhängig, c) objektiv und d) frei von jeglichen Interessenkonflikten. Analog dem Muster der Montanbehörde Süd in Leoben. Glück auf!
Böse Zungen behaupten, angesichts fehlender Argumente soll offenbar wenigstens auf diese Weise ein positiver Bescheid für Dolomit Eberstein zustande gebracht werden. Um damit die massive Front aus Naturschutz, Europaschutzgebiet, Raumordnung, Standortgemeinde, Anrainern, Bürgerinnen und Bürgern einfach wegzusprengen.
Kann man diese Ansicht den bösen Zungen verübeln?
wandzeitung.org sagt, was Sache ist
In diesem Zusammenhang empfehlen wir die höchst lesenswerten Artikel von „wandzeitung.org“. Peter Baumgartner bringt die Dinge wunderbar auf den Punkt:
Mehr Abbaugebiete für Bildung!
Blick aus Weindorf:
Blick aus Pölling:
80 Anrainer nahmen am 16. Mai 2024 an der Kundgebung der Bürgerinitiative „Nein zum Neupersteinbruch!“ am Platz vor der Blumenhalle in St. Veit/Glan teil. Naturschutz und Raumordnung lehnen geplanten Neupersteinbruch am Krappfeld klar ab.
Die Anrainer protestierten anlässlich der mündlichen Verhandlung der Bezirkshauptmannschaft (BH) St. Veit gegen die Neuerrichtung eines Steinbruchs am Windischberg in Unterpassering, Gemeinde Kappel am Krappfeld.
Naturschutz und Raumordnung lehnen geplanten Neupersteinbruch ab
Die mündliche Verhandlung der BH St. Veit nach dem Mineralrohstoffgesetz (MinroG) dauerte knapp zehn Stunden und begann mit einem Knalleffekt: Die Unterabteilung „Fachliche Raumordnung“ des Landes Kärnten hielt in einer schriftlichen Stellungnahme fest, dass das geplante Steinbruchprojekt „einen neuen Eingriff in einen zusammenhängenden Landschaftsraum am Rande eines Europaschutzgebietes darstellt und daher aus raumplanerischer Sicht sehr kritisch gesehen und nicht befürwortet wird.“
Auch die Stellungnahme des Amtssachverständigen für Naturschutz des Landes Kärnten fiel äußerst negativ aus. Wörtlich: „Das gegenständliche Vorhaben ist geeignet, nachhaltig nachteilig zu beeinflussen und den Charakter des betroffenen Landschaftsraumes nachhaltig zu beeinflussen, sodass dem Projekt aus naturschutzfachlicher Sicht nicht zugestimmt werden kann. Im Vorhabengebiet mit seiner Umgebung sind 18 vollkommen geschützte Pflanzen beheimatet. Des Weiteren sind 43 Vogelarten und 11 Fledermausarten von dem Projekt betroffen. Aus fledermauskundlicher Sicht kommt dem Projektgebiet eine sehr hohe Bedeutung zu.“
Und weiter: „Abgesehen von Verlusten im Abbaugebiet sind nachhaltige Beeinträchtigungen vollkommen geschützter Pflanzen durch Staubbelastung nicht nur im Untersuchungsgebiet, sondern auch in näherer Umgebung zu erwarten. Alle im Projektgebiet festgestellten Tierarten sind (…) als vollkommen geschützte Tierarten gelistet.“ Und abschließend: „Bei Realisierung des Projektes ist eine Verarmung eines durch eine Vielfalt eines durch eine Vielfalt an Elementen gekennzeichneten Landschaftsraumes zu erwarten, die mit einer wesentlichen Störung des Eindruckes der Naturbelassenheit des Landschaftsraumes einhergeht.“
Kappler Gemeinde lehnt das Projekt ab
„Die Expertisen von Raumordnung und Naturschutz decken sich mit unseren Kritikpunkten gänzlich“, sagt Gerald Seiler, Obmann der Bürgerinitiative. „Der geplante Neupersteinbruch am Windischberg
zerstört das Landschaftsbild und ist mit dem nur 40 Meter angrenzenden Natura 2000-Europaschutzgebiet Mannsberg-Boden völlig unvereinbar. Kärntens Naturschutz-Landesrätin Sara Schaar muss nun
endlich Position beziehen und sich gegen diesen geplanten Steinbruch aussprechen!“
Im Zuge der Verhandlung sprach sich auch die Kappler Bürgermeisterin Andrea Feichtinger-Sacherer gegen das Steinbruchprojekt aus. Es liege „seitens der Gemeinde sehr wohl ein öffentliches Interesse vor, welches die Errichtung des Steinbruches nicht befürworten kann“, sagte sie unter dem Applaus der an der Verhandlung teilnehmenden Anrainer. Die Gemeinde St. Georgen am Längsee gab zum Projekt ebenfalls eine negative Stellungnahme ab.
172 Einwendungen von Anrainern, Etappensieg der BI
Im Vorfeld der mündlichen Verhandlung hatten 172 Anrainer aus den dem Windischberg umliegenden acht Ortschaften Einwendungen gegen das geplante Steinbruchprojekt bei der BH St. Veit vorgebracht.
Das MinroG-Verfahren wurde von der BH St. Veit deshalb um drei Monate auf 16. August 2024 verschoben – auch, um alle Einwendungen abarbeiten zu können. Ebenso können bis dahin noch Stellungnahmen
zu den Ergebnissen des Ermittlungsverfahrens bei der BH abgegeben werden. Am 16. August wird das MinroG-Verfahren fortgesetzt. „Zumindest ist das ein Etappensieg der Bürgerinitiative. Wenn wir
uns nicht eingesetzt hätten, wäre das Steinbruchprojekt bei der mündlichen Verhandlung durchgewunken worden", so BI-Obmann Gerald Seiler.
Im Anschluss an das jetzige MinroG-Verfahren wird die BH St. Veit das naturschutzrechtliche Verfahren durchführen. „Spätestens hier muss die Behörde dem Vorhaben von Dolomit Eberstein einen Riegel vorschieben. Das zeigen die Stellungnahmen des Naturschutzes und der Raumordnung ganz deutlich“, fordert Gerald Seiler.
Behörde schikanierte Anrainer
Im Vorfeld der mündlichen Verhandlung hatte die Behörde die Anrainer schikaniert. So wurde die Verhandlung in die Blumenhalle St. Veit verleget. Damit erschwerte sie interessierten Kappler und
St. Georgener Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit, an dieser Verhandlung teilzunehmen und sich über das Projekt zu informieren. Dabei gibt es in nur 2 Kilometern von Unterpassering entfernt,
im Ort Passering, ein großes Gemeinschaftshaus mit ausreichend Parkplätzen und multimedialer Ausstattung. Dieses könnten Bürger sogar zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreichen.
Stattdessen mussten die Bürger ins Auto steigen und im Frühverkehr rund 15 Straßenkilometer zur Blumenhalle nach St. Veit fahren.
Einschüchterung durch große Blumenhalle und nur ausgewählte Bürger
Zudem fragt man sich, warum für die Verhandlung ausgerechnet die völlig überdimensionierte Blumenhalle gewählt wurde, die bis zu 1.000 Personen Platz bietet. Offenbar hat sich die BH einzig bei
der Fa. Dolomit Eberstein nach der passenden Räumlichkeit erkundigt und nicht, was naheliegend gewesen wäre, am Gemeindeamt in Kappel am Krappfeld. Es liegt die Vermutung nahe, dass die Behörde
und der Projektwerber mit der großen Halle die kleine Gruppe teilnehmender Bürger schlichtweg einschüchtern wollten.
Zudem ließ die BH St. Veit nur ausgewählte Bürger, die sie selbst als "Anrainer" bestimmt, an der Verhandlung teilnehmen. Das ist ein echter Skandal! Denn der geplante Neupersteinbruch am Windischberg in Unterpassering betrifft ALLE Bürger der Gemeinde Kappel am Krappfeld. Ebenso betrifft er ALLE Bürger der angrenzenden Gemeinde St. Georgen am Längsee. Und nicht zuletzt betrifft dieses Vorhaben wegen des Natura-2000-Europaschutzgebietes Mannsberg-Boden GANZ Kärnten. Dieses Mittelkärntner Juwel liegt nur 40 Meter vom geplanten Steinbruch entfernt.
Einschüchterung durch fragwürdigen Programmablauf
Noch schräger wurde die Behörden-Schikane an den Bürgern durch den von der BH St. Veit für die mündliche Verhandlung festgelegten Programmablauf.
Die Verhandlung begann am 16. Mai 2024 um 9 Uhr in der Blumenhalle St. Veit. Ungefähr zu Mittag musste alle, die wollten, ins Auto steigen und rund 15 Straßenkilometer nach Unterpassering zum Lokalaugenschein des Projektes fahren. Nach dem Lokalaugenschein müssten die Teilnehmer wieder 15 Kilometer retour zur Blumenhalle St. Veit fahren, wo die Verhandlung fortgesetzt wurde. So kam ein von der BH auserkorener Bürger, der an der Verhandlung teilnehmen durfte, an diesem Tag auf insgesamt 60 Straßenkilometer bzw. rund 80 Autominuten.
Das war weder bürger- noch umweltfreundlich. Mit dem Gemeinschaftshaus in Passering wären die Teilnehmer auf lediglich 4 Straßenkilometer bzw. 10 Autominuten gekommen.
Direkte Anrainer von der BH nicht vorab informiert
Als besonders unfreundlich ist ein weiterer Umstand zu werten: Und zwar, dass die BH St. Veit jene Anrainer, die mit ihren Grundstücken direkt an den geplanten Steinbruch angrenzen und im
gegenständlichen Steinbruch-Verfahren daher eine Parteistellung besitzen, im Vorfeld nicht über die von ihr anberaumte mündliche Verhandlung nach dem Mineralrohstoffgesetz (MinroG) informiert
hat. In anderen Behördenverfahren ist das aber sehr wohl üblich, dass die Behörde die an das betreffende Grundstück angrenzende Nachbarn direkt anschreibt.
So war es übrigens auch im Jahr 2009 der Fall, als die BH St. Veit im Vorfeld der von ihr anberaumten mündlichen MinroG-Verhandlung die direkten Nachbarn schriftlich davon verständigte. Als Dolomit Eberstein zum ersten Mal den Windischberg sprengen wollte. Auf diesen Service "ihrer BH" wurde nun (bewusst) verzichtet.
Letztlich spiegelt das alles das traurige Gesamtbild, das die Fa. Dolomit Eberstein Neuper GmbH seit 15 Jahren bei ihrem Vorhaben am Windischberg abgibt.
Staub, Lärm, Erschütterungen - die Bewohner der Ortschaften Pölling und Weindorf erleben schon jetzt, was es bedeutet, einen Neupersteinbruch vor der Haustüre zu haben.
Diese Fotoaufnahmen stammen von Sprengungen im Dolomit-Steinbruch Gösseling von Herrn Kommerzialrat Gerold Neuper und Mag. Josef Pacher. Der ganze Dreck, der Lärm vom Brecher und Schlagbohrer sowie die Erschütterungen der Sprengungen wandern schutzlos in die Wohngebiete.
19.09.2016
In der Causa rund um den geplanten und höchst umstrittenen Neupersteinbruch am Windischberg in Unterpassering (Bezirk St. Veit) hat die Betreiberfirma Dolomit Eberstein GmbH von Herrn Kommerzialrat Gerold Neuper jetzt an Tiefgang zugelegt.
Ihr Geschäftsführer versucht nachweislich, Aktivisten der Bürgerinitiative „Nein-zum-Neupersteinbruch-am-Windischberg-in-Unterpassering!“ unter Druck zu setzen. Zum Beispiel interveniert er nicht
nur auf höchster politischer Ebene sondern auch ungeniert sogar bei völlig unbeteiligten Arbeitgebern! „Herr Kommerzialrat Neuper, pfeifen Sie Ihren wild gewordenen Geschäftsführer unverzüglich
zurück!“, fordert BI-Sprecher Gerald Seiler erbost. „Wir lassen uns von der Dolomit Eberstein Neuper GmbH ganz sicher nicht einschüchtern!“
Befragung durchgeführt
Seiler weist in diesem Zusammenhang auf eine Befragung der Ebersteiner Bevölkerung hin, welche die Bürgerinitiative Ende August zu ihrer eigenen Meinungsbildung durchgeführt hat. Aus dieser Studie geht u. a. hervor, dass ein guter Teil der Befragten ein sehr positives Bild von der Firma Dolomit Eberstein Neuper GmbH zeichnet. Der Firmeninhaber sei ein umgänglicher Mensch, gehe auf die Bewohner zu, sichere Arbeitsplätze, unterstütze Vereine und die Gemeinde ganz erheblich und komme für etwaig notwendig werdende Reparaturen an den Wohnhäusern durch die Sprengungen im ortsansässigen Steinbruch unverzüglich auf.
„Es ist mir völlig unverständlich, wieso der Geschäftsführer eines renommierten Unternehmens nun zu ungustiösen Mitteln greift“, sagt Seiler und fügt hinzu: „Die Bevölkerung in den Ortschaften rund um den Windischberg hat die Nase gestrichen voll vom inakzeptablen Agieren des Herren Neuper und seines Geschäftsführers außerhalb ihres Stammsitzes in Eberstein. Herr Neuper soll sich seinen Steinbruchabbau in Eberstein behalten und die Bewohner von Kappel am Krappfeld mit diesbezüglichen Gewinnungsansuchen in Ruhe lassen!“
21.07.2016
In der bereits seit 2009 schwelenden Causa „Steinbruch Gurkerhube“ am Windischberg in Unterpassering (Gemeinde Kappel/Krappfeld) dürfte neue Bewegung kommen: Dem Vernehmen nach
hat die Bezirkshauptmannschaft St. Veit/Glan die Umweltabteilung des Landes Kärnten jetzt zur Durchführung von Lärmmessungen beauftragt.
Wie der zuständige Landes-Sachverständige für Schall- und Schwingungstechnik, Georg Haberler, der Bürgerinitiative (BI) „Nein-zum-Neupersteinbruch-am-Windischberg“ gegenüber erläuterte,
wolle die BH mit den Messungen - wörtlich zitiert - „die Bevölkerung vor dem Lärm des geplanten Steinbruchs schützen“ - eine Aussage, die bei BI-Sprecher Gerald Seiler auf Kritik stößt: „Die
Bevölkerung lehnt den Steinbruch Gurkerhube im überwältigenden Ausmaß ab. Wenn die BH schon Messungen durchführen lässt, dann soll sie objektiv den Ist-Zustand erheben lassen und sich nicht
Partei ergreifend unter dem Deckmantel des Schutzes vor die zu erwartende massive Beeinträchtigung des Steinbruchs stellen.“
Seiler macht auf die Kessellage des Gebietes rund um den Windischberg aufmerksam und dass in unmittelbarer Nähe zum begehrten Abbaugebiet bereits ein Steinbruch und eine Schottergrube aktiv
betrieben werden. „Ein weiterer Steinbruch ist der Lärm, Staub und LKW geplagten Bevölkerung einfach nicht mehr zumutbar“, kritisiert der BI-Sprecher
die Kulminierung von Belastungen. Zudem befindet sich angrenzend in nur 40 Meter Entfernung das Natura 2000-Gebiet Mannsberg/Boden. In dem Naturschutzgebiet leben prioritäre
Arten wie der Schmetterling „Russischer Bär“.
Messungen umfangreich durchführen
Wie Sachverständiger Haberler der BI gegenüber des Weiteren erläuterte, seien Messungen lediglich in der Ortschaft Gasselhof und in der Buschenschenke Gurker in Unterpassering geplant. Erst auf
Nachfrage der BI fügte Haberler unsicher hinzu, dass Messungen auch in den Ortschaften Weindorf und Mannsberg durchgeführt werden würden. BI-Sprecher Seiler pocht darauf, dass die Messungen
umfangreich durchgeführt und neben Weindorf und Mannsberg auch die Ortschaften Pölling und Passering miteinbezogen werden.
Wie Haberler des Weiteren betonte, seien die Lärmmessungen integrierter Bestandteil der Vorarbeiten zum gewerblichen Gewinnungsbewilligungsverfahren nach dem Mineralrohstoffgesetz. Die Messungen
würden spätestens im September 2016 erfolgen bzw. abgeschlossen sein. Anschließend würde das Verfahren von der Bezirkshauptmannschaft St. Veit/Glan öffentlich ausgeschrieben werden.
Gerald Seiler verweist in diesem Zusammenhang auf eine der BI gegenüber kürzlich getätigte Aussage von Umweltlandesrat Rolf Holub, der zufolge der Umweltlandesrat sich klar gegen einen
Neupersteinbruch am Windischberg und für das angrenzende Natura 2000-Gebiet ausspreche. Im November 2015 hatte bereits der Gemeinderat von Kappel/Krappfeld mit großer Mehrheit bei nur einer
Gegenstimme das Projekt abgelehnt. 2009 wurde es vom Gemeinderat St. Georgen/Längsee sogar einstimmig abgelehnt.
"Die Bezirkshauptmannschaft kann sich nicht der breiten Front aus Bevölkerung und Politik entziehen und soll das Projekt ablehnen", verlangt Seiler endlich einen Schlussstrich in der höchst
umstrittenen Causa. Der BI-Sprecher fragt sich zudem, welche konkreten Maßnahmen der Kappler Bürgermeister Martin Gruber gegen den geplanten Steinbruch am Windischberg setzt.
19.11.2015
Rund 130 Teilnehmer verzeichnete unser Runder Tisch am 19.11.2015 im Gemeinschaftshaus Passering zum Thema „Geplanter Neupersteinbruch am Windischberg in Unterpassering“.
Gekommen waren u. a. Umweltlandesrat Rolf Holub, Bürgermeister Martin Gruber, (Kappel/Krappfeld) und Manfred Sacherer, Vorstandsmitglied der Gemeinde St. Georgen/Längsee.
Landesrat Holub entschuldigte sich eingangs dafür, dass ihm das Projekt „Neupersteinbruch Windischberg“ bei der heuer erfolgten Feststellung der
Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) „durchgerutscht“ ist. Holub unterstrich daraufhin seine klare Ablehnung zum Projekt.
Bürgermeister Gruber berichtete, dass der Kappler Gemeinderat am 18.11.2015 einen Steinbruch am Windischberg bei nur einer Gegenstimme (Gemeinderat Anton
Gun) abgelehnt hat.
Gemeindevorstand Sacherer wiederum verwies auf einen einstimmigen Beschluss aus dem Jahre 2009, demzufolge die Gemeinde St. Georgen am Längsee einen
Neupersteinbruch am Windischberg ebenfalls ablehnt. Und an dieser ablehnenden Haltung hat sich laut Sacherer bis heute nichts geändert.
02.11.2015
Es ist nicht zu glauben, aber leider wahr: Die Dolomit Eberstein Neuper GmbH hat am 26.05.2015 beim Land Kärnten ein Verfahren zur Feststellung über das Erfordernis einer Umweltverträglichkeitsprüfung UVP betreffend des Vorhabens „Steinbruch Gurkerhube“ am Windischberg in Unterpassering (Gemeinde Kappel am Krappfeld) beantragt.
Das Land Kärnten bzw. Landesrat Rolf Holub haben darauf am 28. Juli 2015 per mittlerweile rechtsgültigen Bescheid das Projekt als nicht UVP-pflichtig durchgewunken. Das heißt konkret, dass Herr Kommerzialrat Gerold Neuper
Mit diesen neuerlichen ungeheuerlichen Aktivitäten des Herren Neuper werden wir folglich eine Neuauflage von vor 6 Jahren erhalten, als Dolomit Eberstein im Sommer 2009 schon einmal versucht hat, die behördliche Genehmigung für die Sprengung des Windischberges zu erhalten.
Wie selbstverständlich sind die neuerlichen Aktivitäten bislang quasi still und heimlich am Rücken der Bevölkerung erfolgt. Wir selbst haben erst am 02.11.2015 davon erfahren.
Die Gemeinde Kappel am Krappfeld hat es aber bereits mindestens am 31.07.2015 gewusst. Niemand in der Gemeindestube hat sich freilich bis dato bemüßigt gefühlt, die Bevölkerung über die Neuper'schen Aktivitäten zu informieren, geschweige denn, gegen den UVP-Negativbescheid des Landes zu berufen. Ein echter Skandal!
Wir laden Sie ein, Herrn Kommerzialrat Gerold Neuper Ihren Unmut über seinen Wortbruch per E-Mail mitzuteilen: office@dolomit.at